Kaum ein Thema begleitet unsere Zeit so wie das der Nachhaltigkeit. Sei es beim Essen, in der Mode, beim Reisen oder Wohnen. Weniger Fleisch, Fisch nur mit Label, oder gleich vegan, lokal und fair produzierte Kleidung aus nachhaltigen Ressourcen, weniger Fliegen, mehr Bahnfahren oder gleich mit dem Velo das eigene Land erkunden und auch die eigenen vier Wände werden im Minergie-Standard gebaut.
Willkommen im Dschungel der Nachhaltigkeit
Die unzähligen Botschaften zu mehr Achtsamkeit gegenüber Natur und Umwelt (genauso wie gegenüber unseren Mitmenschen) führt jedoch immer häufiger dazu, dass wir verwirrt durch den Supermarkt schlendern. Soll es der Bio-Apfel aus Spanien sein oder der nicht-Bio Apfel aus der Schweiz? Das Sprudelwasser in der PET-Flasche aus dem Baselbiet oder doch das italienische Wasser in der Glasflasche? An der Kasse stehen wir dann und denken: Okey, kein Plastik, got it. Aber ist jetzt die vollflächig farbig bedruckte Papiertüte aus recyceltem Papier oder doch die Souvenirtasche aus Baumwolle von meinem letzten Museumsbesuch in London das richtige?! Am Ende tragen wir unsere Einkäufe verwirrt mit blossen Händen nach Hause, denn vor lauter (abgeholztem) Wald, sehen wir die zu rettenden Bäume nicht mehr.
Vor lauter (abgeholztem) Wald, sehen wir die zu rettenden Bäume nicht mehr.
Die Verwirrung lässt sich in den meisten Fällen mit einer unsauberen Kommunikation erklären: Dort werden CO2-Belastungsargumente fröhlich mit Naturschutz-Argumenten vermischt.
So belastet die Herstellung, der Transport (wo ist die Quelle, wo wird abgefüllt, wo verkauft und mit was transportiert?) und die Reinigung (bei Mehrwegflaschen) einer Glasflasche die CO2-Bilanz mehr als in der Schweiz hergestellte PET-Flaschen. Die sogenannten Rohlinge (aus denen die Flaschen gefertigt werden) kommen zwar oft via Bahn aus dem benachbarten Ausland, wenn die leere PET-Flasche aber danach gleich wieder in die dafür vorgesehenen PET-Behälter entsorgt werden, sind diese deutlich CO2-schonender als die Glasflaschen.
Glasflaschen verschmutzen hingegen unsere Seen (und Weltmeere) nicht, Plastikmüll aber schon. Wenn wir es also genau nehmen wollen, dann müssen wir bei jeder Entscheidung die CO2-Bilanz gegen den Naturschutz aufwägen, und viel zu oft fehlt uns nicht nur die Zeit dazu, sondern auch die Angaben bei den einzelnen Produkten.
Wasser aus der Leitung, Äpfel vom eigenen Bio-Baum und eine grosse Handtasche können diese Komplexität zwar reduzieren, aber nicht alle Fragen der Nachhaltigkeit lassen sich so einfach umgehen.
Die Antwort der Unternehmen und die Rolle der Influencer:innen
Das Bewusstsein zu mehr Nachhaltigkeit ist auch den Unternehmen nicht entgangen. Neue Kollektionen, Partnerschaften und Produktlinien sollen Konsumenten innovative Lösungen bieten.
Während sich im Lebensmittelbereich Bio-Labels so langsam durchzusetzen scheinen (auch wenn die verschiedenen Bio-Labels unterschiedliche Standards haben), so sind ausserhalb der Lebensmittelbranche Bezeichnungen wie «Natürlich» oder «Naturkosmetik» nicht geschützt. Die Verwirrung geht also von vorne los.
Orientierung bieten in diesem Chaos vermehr Influencer:innen. Sie testen Produkte, gehen auf Inhaltsstoffe ein, nehmen ihre Community mit zu einem Besuch bei der Herstellung oder erzählen in der Story etwas über die Firmengeschichte und wofür die Gründer stehen. Im Grunde genommen sind sie so etwas wie die Neuauflage von Kassensturz in Social Media Zeiten. Denn wenn sich ein Influencer:innen damit rühmt für Nachhaltigkeit zu stehen, dann hat die Community hohe Ansprüche. Kooperationen mit Unternehmen, die diesen nicht gerecht werden, werden von den Fans schnell mit heftigen Kommentaren quittiert.
Die Positionierung als Nachhaltigkeits-Influencer ist anspruchsvoll. Die Recherche zu jedem Produkt zeitaufwändig und die Community bisweilen unbarmherzig. Wer sich einmal auf die Sustainability-Reise begeben hat, bleibt dort. Denn was mit Naturkosmetik oder weniger Food-Waste anfängt, breitet sich meist wie ein Lauffeuer über alle anderen Lebensbereiche aus. Schliesslich wirkt es inkonsequent für «Unverpackt-Läden» zu werben und dann für ein Wochenende nach Marokko zu fliegen.
Doch auch hier gilt: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Wenn jeder und jede schon nur in einem Bereich ihres Lebens einen Erfrort macht, dann hilft auch das. Und wenn Influencer:innen mit einfachen Tipps zeigen können, wie mit kleinen Veränderungen in unserem Alltag ein Beitrag geleistet werden kann, dann ist jeder Beitrag – so inkonsequent wie diese manchmal auch sein mögen – ein Schritt in die richtige Richtung.
Die besten Sustainability-Influencer der Schweiz
Während Schweizer Influencer:innen vermehrt für nachhaltige und fair produzierte Produkte Werbung machen, und Anfragen von Brands ablehnen, die ihre Hausaufgaben in diesen Bereichen noch nicht gemacht haben, gibt es erst wenige grosse Influencer:innen in der Schweiz, die sich voll und ganz der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Eine Auswahl unserer Lieblingsaccounts zum Thema Schweizer Umwelt-Influencer findest du hier:
velvetandvinegar
Name: Sarah
Follower: 5'319
Themen: Nachhaltigkeit & Food
Profil-Sprache: Deutsch
Ort: Bern
aninamutter
Name: Anina
Follower: 16'000
Themen: Nachhaltigkeit & Sport
Profil-Sprache: Englisch
Ort: Zürich
naturellymichaela
Name: Michaela
Follower: 12'600
Themen: Nachhaltigkeit & Sport
Profil-Sprache: Englisch
Ort: Zürich
aniahimsa
Name: Anina
Follower: 83'200
Themen: Nachhaltigkeit & Food
Profil-Sprache: Deutsch
Ort: Zürich
Suchst du noch Nachhaltigkeits-Influencer für deine nächste Kampagne?
Dann bist du bei uns genau richtig. Gerne übernehmen wir für dich die Suche nach den passenden Influencer:innen, in der Schweiz oder gleich im gesamten DACH-Raum. Wirf einen Blick auf unsere aktuellen Projekte und melde dich ganz unverbindlich für eine erste Einschätzung bei uns. Wir freuen uns, von dir zu hören.
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Über unser Auswahlverfahren
Bei unserer täglichen Arbeit durchforsten wir für unsere Kunden über fünf Datenbanken verteilt hunderte von Instagram Profilen auf der Suche nach den passendsten Influencern. Dabei entdecken wir wöchentlich neue, kreative, überraschende, witzige, interessante und lehrreiche Profile.
Aus diesem Grund stellen wir dir jeden Monat die Profile vor, die uns besonders positiv aufgefallen sind – und dies immer nach Themen sortiert.
Bei der Auswahl achten wir weder auf Followerzahlen noch auf die Audience Insights – da diese je nach Kundenvorgaben ganz unterschiedlich ausfallen müssen. Entscheidend ist einzig, dass die Content Creator aus der Schweiz kommen und es in der Masse an Profilen geschafft haben uns mit ihren Inhalten aufzufallen. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist lediglich eine Momentaufnahme unserer täglichen Arbeit.
HINWEIS: Wir entscheiden uns in jedem Artikel für Beiträge der Influencer, die das aktuelle Thema in einem Bild in unseren Augen perfekt auf den Punkt bringen. Die Bilder wurden - solange nicht anders ausgewiesen - nicht im Rahmen einer eigenen Kampagne erstellt (also nix mit Eigenlob hier 😉), sondern sollen auf das Talent der Content Creator eingehen. Jedes Bild ist direkt mit dem jeweiligen Account des Influencers verlinkt, also einfach drauf klicken und noch mehr Content entdecken.
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