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Tanja Herrmann

Social Media Trend Report 2022



Während die Welt in einigen Bereichen in den vergangenen zwei Jahren still stand, hat sich im Marketing durch die veränderten Verhaltensweisen der Menschen einiges getan. Im Folgenden stelle ich dir die fünf Marketingtrends für 2022 vor.



Co-Creation: Wenn Creators und Brands auf Augenhöhe zusammenspannen

Ein Produkt gemeinsam mit einer Person ausserhalb des Unternehmens zu entwickeln, ist an sich nichts Neues. Immer wieder lancieren Modeunternehmen kleine Kollektionen, die mit bekannten Künstlern entstanden sind. Etwas neuer ist hingegen diese Form der Zusammenarbeit mit Social Media Influencern. Denn während der gemeinsame Prozess mit anderen grossen Persönlichkeiten grösstenteils hinter verschlossenen Türen stattfindet, ist bei einem Social Media Influencer die Community bei jedem Entwicklungsschritt dabei.


Influencer:in und Community können neue Produkte bestimmen, beim Design mitreden und bei der Produktion einen Blick hinter die Kulissen werfen. Zu guter Letzt wird die Lancierung – egal ob physisch oder online – mit grossem Trommelwirbel angekündigt. Im besten Fall steht zu diesem Zeitpunkt bereits eine perfekt mobilisierte Community zum Kauf bereit.




👉 Co-Creation Take-away

Co-Creation ist ein hochinteressanter Weg, um den Markt zu verstehen (Social Listening), relevant zu sein, Produkte auf Kund:innen auszurichten und interessante Geschichten erzählen zu können. Was sonst über Marktforschungsinstitute, aufwändige Kundenumfragen und Innovation Labs erarbeitet wird, kommt bei diesem Prozess aus einer Hand. Zudem sind die Ideen und Wünsche bereits auf dein Unternehmen bezogen und so läufst du nicht Gefahr, deine Marke aufgrund eines Trends zu verwässern.


Erarbeite Prozesse, welche die Rückmeldungen deiner Kundschaft oder deiner Markenbotschafter:innen direkt in die Produktentwicklung einfliessen lassen. Je besser du darin bist, die gewonnenen Erkenntnisse zu verarbeiten und effizient umzusetzen, desto relevanter wird deine Marke auch in Zukunft sein.


B2B is in da House: Social Selling auf LinkedIn als Teil der Verkaufsstrategie

Ein eher neuer Begriff im Marketing ist das sogenannte Social Selling. Es beschreibt den Auf- und Ausbau einer Kundenbeziehung als Teil des Verkaufsprozesses - und das mit Hilfe von Social Media. Die plötzliche Präsenz des Themas dürfte dem pandemiebedingten Digitalisierungsschub zuzuschreiben sein. Seit Pandemiebeginn hat LinkedIn in der Schweiz – je nach Quelle – knapp eine Million (!) neue Nutzer:innen gewonnen, so dass sie nun bei 3.4 Millionen aktiven User:innen pro Monat sind. Da Messen und Beratungsgespräche oft nicht mehr in Person stattfinden konnten, mussten die Unternehmen digitale Lösungen erarbeiten, die in der Qualität mit den Offline-Berührungspunkten mithalten konnten.


Entsprechen widmen sich B2B Unternehmungen endlich mit einer gewissen Ernsthaftigkeit dem Thema Social Media und damit auch dem Social Selling. In der Vergangenheit hatten sich immer mehr Unternehmen auf verschiedenen Plattformen versucht, dort aber nie so recht ihr Zuhause gefunden. Durch den enormen Digitalisierungsschub und dem damit verbundenen Aufschwung von LinkedIn, finden Business-Inhalte nun endlich ein zuhause. Viele neue Funktionen und eine breitere Akzeptanz in der digitalen Customer Journey bestärken diesen Schritt weiter.




👉 Social Selling Take-away

Auch wenn Studien* sich uneinig sind, ob langfristig die «First Mover» oder doch die «Second Mover» am erfolgreichsten sind, so sind sie sich insoweit einig, dass Unternehmen einen enormen Vorteil haben, wenn diese früher als andere neue Wege gehen.

Innovationsfreudige Unternehmen können neue Ansätze auf kleiner Flamme testen und profitieren zu diesem Zeitpunkt von einer gewissen Narrenfreiheit. Hat man den Dreh raus, wird skaliert und die Konkurrenz abgeschüttelt.


* Der First Mover Advantage kennzeichnet einen zeitbezogenen Wettbewerbsvorsprung, den sich ein Unternehmen erarbeiten kann. Lange galt das Prinzip, dass die ersten Unternehmen, auch die erfolgreichsten sein werden. Jedes weitere Unternehmen würde nur noch die Hälfte des Marktes vom vorhergehenden Unternehmen erhalten. Andere Studien weisen darauf hin, dass die ersten Unternehmen meist noch zu früh am Markt sind und erst Pionierarbeit leisten müssen oder schlicht noch zu viele Kinderkrankheiten haben und daran scheitern. Aus diesem Grund wären es meist die Second Mover, die von der Pionierarbeit des First Mover profitieren können, und entsprechend erfolgreich sein werden.


TikTok: Vom Voyeurismus zum Aktivismus

Seit knapp zwei Jahren wird TikTok als der neue Social-Media-Kanal in den Medien gefeiert. Mit 1.6 Millionen aktiven Nutzer:innen in der Schweiz wird es immer schwieriger, die Plattform zu ignorieren. Doch so richtig in die Gänge wollten die Schweizer Unternehmen bisher nicht kommen. Zu gemütlich ist es im vertrauten Facebook-Universum. Mit stetigen Performancerückgängen auf Facebook – dem kurzem auch auf Instagram – sowie dem viralitätsliebsamen Algorithmus aus dem Hause TikTok, krempeln die Unternehmen ihre Ärmel aber langsam hoch und versuchen sich in einer neuen Sprache. Weit ausserhalb der Komfortzone werden nun Inhalte erstellt, die keiner so recht versteht und bei denen beeindruckende Moves, schlechte Beleuchtung und noch miserablere Lip-Sync-Versuche eine Regel zu sein scheinen.




👉 TikTok Take-away

Nur wenn du deine Vorurteile ablegst, kannst du auf TikTok erfolgreich sein.

Als die Person, welche die strategischen Entscheidungen treffen wird, wirst du in den seltensten Fällen zugleich das Zielpublikum der TikTok Videos sein. Heisst: Du wirst die Beiträge kaum witzig finden und sie werden vielleicht sogar einige Zweifel an der Zukunft der Menschheit aufkommen lassen. Dein Job ist es aber nicht, die Videos gut zu finden, dein Job ist es zu verstehen, wo sich deine Zielgruppe informiert, was ihre Bedürfnisse sind und wie deine Marke da reinpasst.



Workshop-Abo: Strategie und Umsetzung Step by Step

Die Komplexität der einzelnen Marketingdisziplinen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Ein einzelner Tag reicht schlicht nicht mehr, um ein Thema wie Social Media, Suchmaschinen oder Influencer-Marketing abzuhandeln. Die Themen sind zu facettenreich, zu technisch, zu prozessgetrieben und kommen mit rechtlichen Auflagen daher.


Eintägige Workshops sind daher ein spannender Input - aber eben nicht mehr. Die Herausforderung besteht darin, strategische Inputs zu priorisieren. Hat man mit Hilfe einer sauberen Auslegeordnung seine ein bis zwei strategischen Kernthemen fürs neue Jahr definiert, kann man sich diesen mit der nötigen Konsequenz widmen. Denn um das Unternehmen langfristig auf Erfolgskurs zu halten, müssen Mitarbeitende erst abgeholt und kontinuierlich weitergebildet werden.



👉Workshop Take-away

Wenn du willst, dass sich wirklich etwas ändert, dann muss es eine Priorität sein. Dass heisst, du musst dir die Zeit nehmen, um die Idee nicht nur der Geschäftsführung schmackhaft zu machen, sondern das Team dafür zu motivieren und auszubilden. Indem das Team über mehrere Monate in kleinen Etappen ausgebildet wird und zugleich die Fortschritte regelmässig mit den Mitarbeitenden angeschaut werden, verändert sich der interne Prozess nachhaltig.



Facebook: Werbeanzeigen als strategisches Grundgerüst

Seit über einem Jahrzehnt wird Facebook der Untergang prophezeit. Und doch hält sich die Plattform wacker. Selbst wenn heute kaum noch jemand seine privaten Urlaubsfotos postet oder nach drei Dates den Beziehungsstatus öffentlich ändert (ach waren das noch Zeiten). Facebook landet mit 3.5 Millionen aktiven Nutzer:innen pro Monat hinter YouTube auf Platz zwei in der Schweizer Social Media Landschaft.


Während organische – also nicht mit Budget beworbene - Beiträge grösstenteils der Vergangenheit angehören, sind die zu erzielenden Reichweiten selbst mit kleinsten Budgets hochinteressant.

Über den Facebook Werbeanzeigemanager kann sogleich Facebook und Instagram mit einem Klick bespielt werden. Facebook Ads sollten somit in jeder durchdachten Social Media Strategie Platz haben. Die Arbeit, um einen neuen Beitrag zu erstellen, steht in keinem Verhältnis mehr zur Anzahl Personen, die diesen ohne Werbebudget sehen. Deshalb gilt: Lieber weniger Beiträge, diese dafür so gut genug, dass sie ein eigenes Werbebudget verdient haben.



👉Facebook Take-away

Die Regeln bei Facebook und Instagram haben sich geändert. Wie willst du gewinnen, wenn du mit dem alten Regelbuch versuchst weiterzuspielen?

Die Zeiten, in denen auf Facebook mit organischen Beiträgen Reichweiten aufgebaut werden konnten, sind schon länger vorbei. Ein ähnliches Muster sehen wir seit mehreren Monaten auf Instagram.

Aufgrund der nach wie vor hohen Nutzerzahlen – Facebook 3.5 Millionen und Instagram 3.4 Millionen - bleiben beide Plattformen für verschiedene Zielgruppen aber hoch relevant.


Weniger Beiträge, diese dafür mit grösstmöglichem Mehrwert und konsequent mit Werbebudget unterstützt, bilden ein solides Grundrauschen. Dieses ist dank den Ausspielungsmöglichkeiten (Targeting) perfekt auf die Zielgruppe ausgerichtet und lohnt sich ab CHF 30.- pro Tag. *


*Bevor mir hier Mediaplaner:innen den Kopf abreissen: Je nach Ziel, Zielgruppe- und Markt, Thema und Jahreszeit (kein Witz) sind sehr unterschiedliche Budgets angebracht. Für Kleine und mittelständische Unternehmen machen diese CHF 30.- pro Tag aber in den meisten Fällen schon einen beachtlichen Unterschied. Welches Budget für dein Unternehmen angebracht ist, kann mit wenigen Klicks im Facebook Werbeanzeigemanager nachgeschaut werden.




Womit soll ich anfangen?

Am besten schaust du dir eure aktuellen Ziele und Herausforderungen an. Wo besteht der grösste Handlungsbedarf und welcher der vorgestellten Trends könnte dir dabei am meisten helfen?


Oder melde dich für einen unverbindlichen Austausch bei uns.

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